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Medizinischer Fachangestellter

Adrian

Medizinischer Fachangestellter Adrian

Medizinischer Fachangestellter – kein langweiliger Beruf: Adrian, 22, steht kurz vor dem Abschluss seiner Ausbildung zum MfA in einer Hausarztpraxis.  

 

Warum hast du dich für eine Ausbildung zum Medizinischen Fachangestellten entschieden und wie hat dein Umfeld reagiert? 

Ich habe ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Deutschen Roten Kreuz absolviert. Dort habe ich den Hausnotruf gemacht und das hat mein Interesse für die Medizin geweckt. Deshalb habe ich eine Ausbildung im medizinischen Bereich gewählt und so kam ich dann zum Beruf des Medizinischen Fachangestellten.  

Meine Freunde fanden das cool. Ihnen war wichtig, dass mir das Spaß macht. Die sind alle in verschiedenen Bereichen tätig und ich bin der Einzige, der in der Medizin tätig ist.  

Merkst du in deiner Ausbildung, dass die meisten Medizinischen Fachangestellten Frauen sind? 

Das war mir, um ehrlich zu sein, gar nicht klar, als ich mich beworben habe. Bis ich dann in der Klasse voll mit Mädchen saß. Aber ich finde es nicht schlimm und ich komme damit gut klar. Außerdem steht ja nirgendwo geschrieben, dass es ein Frauenberuf ist. Es hat sich nur so eingebürgert. Und es ist ein cooler und interessanter Beruf, deshalb fände ich es gut, wenn den auch noch mehr Männer ausüben würden. Aber man kann ja auch niemandem vorschreiben, welchen Beruf er oder sie wählen soll.  

Was muss passieren, damit mehr Männer den Beruf ausüben und warum ist das wichtig? 

Es müssen verschiedene Praktika angeboten werden. Denn die meisten Jungs, die in die Medizin gehen, entscheiden sich eher für den Rettungsdienst oder die Klinik. Ich könnte mir vorstellen, dass man durch Praktika ein bisschen mehr Interesse wecken würde. Das wäre gut, um dem Klischee zu entkommen, dass es ein Frauenberuf ist und schlecht bezahlt.  

Wie gefällt dir die Zusammenarbeit in der Praxis? 

Die Zusammenarbeit gefällt mir gut. Momentan ist es durch die Pandemie sehr stressig, aber ich komme gut klar und meine Kolleginnen und mein Chef sind auf jeden Fall coole Leute.  

Welche Herausforderungen gibt es in deinem Beruf? 

Also ich weiß nicht, ob Herausforderung der richtige Begriff ist, aber es gibt manchmal Situationen, auf die man nicht so ganz vorbereitet ist. Der Praxisalltag ist ja eigentlich eher strukturiert, die meisten kommen mit Termin. Bei Leuten ohne Termin weiß man aber manchmal nicht, wie kompliziert es ist und wie schwer der Notfall ist. Das muss man dann gut einschätzen können. Außerdem waren die vielen Impfungen durch die Corona-Pandemie eine Herausforderung.  

Wie gehst du mit herausfordernden Situationen um? 

Wir sind ja ein Team und wir meistern das dann immer zusammen. Das klappt auch immer sehr gut, da ist noch nie etwas Schlimmes passiert bei Notfällen. Die sind immer sehr gut versorgt worden. Wir sind ein eingespieltes Team.  

Was zeichnet den Beruf für dich aus und würdest du ihn wieder wählen? 

Den Beruf zeichnet für mich aus, dass man mit den Menschen zusammenarbeitet und sie bei ihren Krankheitsbildern betreut. Wenn sich Krankheitsbilder verbessern, ist das immer schön zu sehen.  

Ich würde den Beruf auf jeden Fall auch wieder wählen und kann ihn empfehlen. Und ein Praktikum schadet nicht! Nur leider interessieren sich nicht so viele für den Beruf. Außerdem wird er nicht so gut bezahlt und das ist dann häufig der Knackpunkt. Das finde ich sehr schade.  

Spielt Digitalisierung in deinem Beruf eine Rolle?  

Wir arbeiten mit Computern, das ist ja in jeder Arztpraxis so. Und man hört immer von den Patienten, dass die Geräte im Vergleich zu früher viel kleiner und viel handlicher sind, aber so lange bin ich ja noch nicht da, dass ich das miterlebt habe.  

Was sollte man besonders gut können, um als Medizinischer Fachangestellter zu arbeiten? 

Man sollte in Notfallsituationen einen kühlen Kopf bewahren können. Außerdem sollte man gut mit Menschen aller Art umgehen können. Und man sollte immer kompetent und nett sein. Ich kenne das selbst, dass man manchmal ein bisschen genervt ist, aber das darf man auf gar keinen Fall zeigen, das ist das wichtigste. Immer nett zu sein und das Lächeln nicht zu verlieren.  

Was würdest du Jungs mit auf den Weg geben, die sich für den Beruf interessieren? 

Wie ich schon gesagt habe, ein Praktikum schadet nicht. Und wenn sich jemand für den Beruf entscheidet, dann ist es wichtig, durchzuhalten. Dann wird man es auch nicht bereuen. Es ist kein Beruf, für den man sich schämen sollte. Es ist vielleicht ungewohnt, wenn man als Junge erzählt, dass man Medizinischer Fachangestellter ist. Vielleicht wird man auch erstmal ein bisschen fragend angeschaut, aber darüber muss man sich keinen Kopf machen. Denn der Beruf ist sehr interessant und die meisten wissen das auch eigentlich.  

Hier ist noch Platz für alles, was du sonst noch sagen möchtest... 

Vielleicht noch ergänzend: es gibt ja auch ganz verschiedene Fachrichtungen und jede Fachrichtung hat ihre eigenen Behandlungsmethoden. Es ist auf keinen Fall ein langweiliger Beruf. Bei den vielen verschiedenen Fachrichtungen ist immer etwas Interessantes dabei.  

11.03.2022 

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