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Vom Boys'Day zum Altenpfleger

David

David ist 21 Jahre alt und hat eine Ausbildung zum examinierten Altenpfleger abgeschlossen. Er hat einen Realschulabschluss und während seiner Schulzeit zwei Mal am Boys'Day teilgenommen.

Wie ist dein beruflicher Werdegang?

Ich habe nach der mittleren Reife zunächst eine Ausbildung in der Industrie begonnen, doch ich merkte recht schnell, dass das nicht das Richtige für mich war. Ich habe nach der Probezeit gewechselt und mich beim Bundesfreiwilligendienst engagiert. Danach habe ich eine Ausbildung zum Altenpfleger gemacht und bin heute examinierte Fachkraft. 

Was gefällt dir besonders an dem Bereich in dem du arbeitest, was gefällt dir nicht?

Mir ist der Kontakt mit Menschen sehr wichtig. Auch die medizinischen und sozialpflegerischen Arbeiten im Heim gefallen mir gut. Was ich schade finde: Es gibt wenig Anerkennung von anderen Berufsgruppen. Und leider haben wir Altenpfleger wenig Zeit, um uns mit den Lebensgeschichten der alten Menschen zu beschäftigen, um so die Pflege besser auf die Heimbewohner abzustimmen. 

Welchen Einfluss hatte der Boys'Day auf deinen Berufswunsch?

Ich habe zwei Mal am Boys’Day teilgenommen (das 1. Mal 2008 und zwar in der Einrichtung, in der ich jetzt auch tätig bin. Durch den Boys'Day habe ich einen ersten Einblick in den Beruf des Altenpflegers bekommen.

Wie haben deine Eltern und deine Freunde auf deine Berufswahl reagiert?

Meine Eltern und Freunde haben erst verunsichert reagiert, ob es wirklich zu mir passt, doch nach und nach haben sie erkannt, dass ich mich mit dem Beruf identifizieren kann.

Was sollte man besonders gut können, um in deinem Job zu arbeiten?

In diesem Beruf braucht man Ausdauer, denn die Arbeit fordert einen. Aber auch ein gewisses Maß an Disziplin, Ruhe und was ganz wichtig ist: Empathie, Verständnis sowie Respekt vor den einzelnen Personen und was diese erlebt haben.

Bist du der einzige Mann in deinem Betrieb/in deiner Einrichtung?

In unserer Einrichtung arbeiten mit mir noch drei andere Kollegen.

Was glaubst du, warum arbeiten nur wenige Männer in diesem Bereich?

Das ist nicht so einfach zu beantworten. Ich denke, es fällt vielen, besonders jungen Menschen, schwer, die richtige Berufswahl zu treffen. Das sollte man auch individuell betrachten, denn viele Männer kennen den Alltag des Altenpflegers nicht oder denken, der Beruf sei nur etwas für Frauen. Was auch ein Faktor ist oder was ich mir vorstellen kann, ist, dass viele Männer Angst haben, ob sie finanziell in der Lage sind, sich eine Zukunft aufzubauen. Ich habe Erfahrungen gesammelt und festgestellt, dass ein gemischtes Team eine gelungene Abwechslung ist.

Was müsste sich ändern, damit es mehr Männer werden?

Auf der einen Seite ist der Bundesfreiwilligendienst schon eine gute Möglichkeit, den Beruf näher kennen zu lernen und eine Basis zu schaffen. Doch, wie schon oben beschrieben, müssten neue finanzielle Möglichkeiten geschaffen werden.

Wie stellst du dir dein Leben in 20 Jahren vor? Möchtest du eine Familie, Karriere machen, ins Ausland gehen...?

Gerne möchte ich eine Familie gründen und auch Weiterbildungen nutzen, um mich beruflich weiter zu entwickeln.

Könntest du dir vorstellen, weniger zu arbeiten als deine Partnerin, wenn du/ihr später eine Familie gründet?

Prinzipiell ja, auch für meine Beziehung wäre das in Ordnung, aber ich kann mir für mich nicht vorstellen weniger zu arbeiten, dafür erfüllt mich meine Arbeit zu sehr.

Was möchtest du sonst noch sagen?

Ich arbeite in einem Beruf wo man viel leisten muss, aber der sehr erfüllend ist, weil er flexibel ist. Das Menschliche gefällt mir. Ich mag es, dass man Menschen über eine lange Zeit begleitet, mit allem was zum Leben dazu gehört, Lachen und Freude aber auch Trauer und Tod.

10.01.2017

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